... vom 03. bis 06. Oktober 2019.

... vom 03. bis 06. Oktober 2019.
... vom 27. bis 30. September 2018.
Als Ziel der Jahresexkursion rund um den Tag der Deutschen Einheit hatte sich das architekturforum allgäu diesmal den Großraum Frankfurt ausgesucht.
Frei Ottos Multihalle in Mannheim, erstellt zur Bundesgartenschau 1975, bildete den Auftakt des Besuchsprogramms auf der Hinfahrt. Als bauliches Symbol für den Aufbruch der Stadt konnte erst vor kurzem ein Abbruch des feinen Holzgitter-Schalentragwerks zugunsten einer nunmehr anstehenden denkmalgerechten Sanierung abgewendet werden. Insgesamt eine faszinierend einfach konstruierte organische Struktur mit einer sagenhaften Raumwirkung.Weiter ging es über die Mathildenhöhe Darmstadt mit Ihrer weltbekannten Jugendstil-Künstlerkolonie nach Offenbach, wo die erste von insgesamt drei Stadtführungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten Ihren Anfang nahm: Der Neubau des Henninger Turms auf der südlichen Mainseite steht für die Wiederentdeckung der Typologie des Wohnturms, allerdings zu Luxuspreisen. Christoph Mäcklers Portikus auf der Maininsel bietet flexible Ausstellungsflächen des Städels mit Werkstattcharakter. Mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde der Neubau der Europäischen Zentralbank (EZB) im Osten der Stadt – ein monströser Glasturm, dessen horizontaler Eingangsriegel die schöne Großmarkthalle von Martin Elsässer aus den 20er Jahren durchbricht. Schwerpunkt des zweiten Besuchstages war die Frankfurter Altstadt rund um Römer, Dom und Paulskirche. Hier entsteht derzeit nach Abbruch des Technischen Rathauses aus den 70er Jahren ein mittelalterlich anmutendes Stadtquartier. Dies erschien den Exkursionsteilnehmern äußerst fragwürdig und befremdlich. Dem gegenüber schafft das kurz vor seiner Eröffnung stehende historische Museum der Architekten Lederer, Ragnasdóttir, Oei ein Stück zeitgenössische Stadtreparatur abgeleitet aus den Formen und Materialien der historischen Nachbarschaft. Das Museum für Moderne Kunst (MMK) von 1991 steht exemplarisch für den hohen Stellenwert, den Kultur in Frankfurt genießt. Hans Holleins Bau ist nicht nur `White Cube`, sondern schafft mit individuellen Raum- und Lichtsituationen vielfältige Rahmenbedingungen für die Ausstellung zeitgenössischer Kunst.Am Nachmittag verließ die Exkursionsgruppe die große Stadt in Richtung Taunus. In Köngstein erwartete die Teilnehmer einer der Höhepunkte des Besuchsprogramms, nämlich einer der wenigen Bauten auf Europäischen Boden von Richard Neutra. Die hochbetagte Bauherrin, die immer noch in dem Gebäude aus dem Jahr 1964 lebt, empfing die Gruppe mit großer Offenheit und lud zur Besichtigung aller Räumlich- keiten des transparenten Gebäudes inmitten ihres park-ähnlichen Grundstücks ein.Auf dem großen Feldberg wurde zum Tagesausklang Aperol Spritz ausgeschenkt, ehe nach einem ausgedehnten Waldspaziergang in Oberursel Äppelwoi und hessische Spezialitäten genossen werden konnten. Der nächste Vormittag stand ganz im Zeichen von Bürotürmen der Frankfurter Skyline: dem bereits zwei Jahrzehnte alten Commerzbank-Tower von Norman Foster mit seinen etagenweise versetzten Wintergärten, die eine natürliche Be- und Entlüftung ermöglichen und dem ganz neuen Taunus-Turm, durch den Prof. Kleine-Kraneberg in sehr sympathischer Art und Weise bis auf die Dachebene führte. Den exakten Gegensatz zur Hochglanz-Bankenwelt bekamen die Exkursionsteilnehmer bei einer Führung durch die Ausstellung `Arrival City – Making Heimat` im Deutschen Architekturmuseum (DAM) am Schaumainkai vermittelt. Dieser Beitrag zur letztjährigen Architekturbiennale in Venedig stellt als gelungenes deutsches Beispiel u. a. die Stadt Offenbach vor, in der seit vielen Jahren die multikulturelle Gesellschaft als intakte Realität funktioniert. Fortgeführt wurde diese Betrachtung mittels einer spannenden und äußerst aufschlussreichen Führung durch das Frankfurter Bahnhofsviertel mit dem dortigen `Stadtteil-Kümmerer` Oskar Mahler. Am Abschlusstag konnte u. a. bei der Besichtigung einer Sanierung am Offenbacher Wilhelmsplatz von Architekt Peter Gronych der ziemlich sensible Umgang mit einem historischen Bestandsgebäude erfahren werden. Über Franken und einige Weinproben in gut gestalteter Umgebung mit Weinführerin `Madda` Gehring führte der Weg anschließend wieder zurück ins Allgäu.
fs / 08.12.17
`Wir kümmern uns um unsere Umgebung, weil wir unser Tal lieben`...
, so Renata Giovanoli-Semadeni am Beginn Ihrer Führung zu den Exkursionsteilnehmern des architekturforum allgäu, die sich dieses Jahr auf den Weg ins Bergell begeben haben, in die Südwestecke Graubündens an der Italienischen Grenze. Renata Giovanoli-Semadeni erklärte im Verlauf eines gemeinsamen Spaziergangs den knapp 50 Exkursionsteilnehmern die heimatliche Verwurzelung der Künstlerfamilie Giacometti, allen voran diejenige Alberto Giacomettis, dessen Todesjahr sich heuer zum 50sten Mal jährt. Überhaupt war während des viertägigen Aufenthalts vor allem eines zu spüren, nämlich die natürliche Verbundenheit der Bewohner mit Ihrem Tal und der daraus resultierende sensible Umgang mit der wertvollen Kulturlandschaft. Besonders subtil agiert in dieser Weise der in Soglio beheimatete Architekt Armando Ruinelli, dem das architekturforum allgäu zu Beginn dieses Jahres eine wunderbare Ausstellung im Füssener Kloster mit seinen Arbeiten zu verdanken hatte. Die meisten seiner ausgeführten Werke finden sich in dem kleinen 100-Seelen-Dorf – die wichtigsten davon konnten die Exkursionsteilnehmer unter seiner Führung auch von innen besichtigen. Untergebracht im herrschaftlichen Palazzo Salis mit seinem bezaubernden Garten, in dem auch schon Rainer Maria Rilke 1919 mehrere Wochen verbrachte, führten verschiedene Wanderungen zur Erkundung der Umgebung. Der alte Eselsweg zum Grenzort Castasegna schlängelt sich durch Katanienhaine zur Villa Garbald, dem einzigen Bauwerk von Gottfried Semper im Alpenraum. Ein schon mediteran anmutendes Gebäude aus dem Jahr 1862 kontrastiert hier mit dem neuen `Rocolo`(Vogelfangturm), der turmartig aus der Gartenmauer herauswächst und vor allem von der ETH Zürich als Refugium und Denkort dient. Auch etliche Bauten Bruno Giacomettis aus den 50ert und 60er Jahren zeigen, dass mit einer entsprechenden Sensibilität neue Komponenten historische gewachsene Strukturen bereichern und beleben können. Eine gemeinsame Wanderung von Vicosoprano nach Soglio auf dem alten Eselspfad bot Raum für Entspannung, Naturgenuss und viele gemeinsame Gespräche. Eine der Höhepunkte in Soglio war sicherlich ein eigens für die Exkursionsgruppe organisiertes Schubert – Konzert mit Basler Musikern in der reformierten Dorfkirche.Auf dem Hinweg durch Ober- und Unterengardin konnte sich die Reisegruppe zudem von der Vielzahl der dort entstandenen baukulturellen Kleinode überzeugen: Valerios Olgiatis Naturparkzentrum in Zernez, Robert Maillards bahnbrechende Stahlbeton – Innbrücke von 1901 in Zuoz, das ebenfalls dort befindliche Hotel Castell mit seinen modernen Kunstprojekten im Innen- und Außenbereich, die Stampfbeton-Bauten des Büro Lazzarini in Samedan, die `Saratz`- Hotelerweiterung von Hans-Jörg Ruch in Pontresina und die tollkühne Maloja-Pass – Straße von 1827/28.Der Rückweg begann mit einer spontanen Führung durch das weltberühmte `Hotel Waldhaus` in Sils – Maria (Aufenthaltsort u. a. von Adorno, Chagall, Einstein, Hesse, Strauss oder Visconti) und setzte sich mit einem Aufenthalt in St. Moritz mit Besuch des Ovaverva – Bades von Besrth & Deplazes, Wohnanlagen von Pablo Horváth und einem Wohnhaus – Anbaut des späten Oskar Niemeyer fort. Über den Julierpass ging es Richtung Chur. Im benachbarten Landquart zeigte Daniel Ladner, einer der Köpfe des Büros Bearth & Deplazes das ÖKK – Areal und anschließend die nahezu fertiggestellte Klinik in Fläsch. Letzter Besuchspunkt war Haldenstein mit den mittlerweile drei Atelier - Gebäuden des weltbekannten Architekten Peter Zumthor und einer Demonstration von flächendeckender, intelligenter Straßenbeleuchtung nach Einbruch der Dunkelheit.Angereichert mit all diesen Eindrücken erreichten die Exkursionsteilnehmer wohlbehalten Ihre Allgäu Heimat, von der man sich wünschen würde, dass sich seine Bewohner gesamtgesellschaftlich in ähnlich intensiver Weise um unsere eigene Kulturlandschaft kümmern wie es die Bergeller Bürger tun. Foto (Hermann Rupp): Die Bergell - Exkursionsteilnehmer vor der Bergkulisse in Spinofs / 11.10.16
Das architekturforum lädt ein zur Jahresexkursion 2014 vom 02. – 05. Oktober nach Venedig, wo heuer die Architekturbiennale stattfindet. Geplant ist im Groben folgender Ablauf:
_ Donnerstag, 02. Oktober: Abfahrt in Memmingen und Kempten
_ Freitag, 03. Oktober: Architekturbiennale Gardini, zusätzliches Besichtigungsangebot
_ Samstag, 04. Oktober: Architekturbiennale Arsenale, zusätzliches Besichtigungsangebot
_ Sonntag, 05. Oktober: Rückfahrt mit Zwischenhalt in Bassano del Grappa
An Kosten fallen ungefähr an: Busfahrt ca. 85 Eur, 2-Tages-Ticket Biennale ca. 30 Eur und 3 Übernachtungen ca. 150 Eur / Person im DZ in einem ehemaligen Kloster auf der Insel (siehe Bild unten links > www.we-crociferi.it). Sollten die max. reservierbaren 16 Doppelzimmer nicht ausreichen bzw. Einzelzimmer nachgefragt werden, kümmern wir uns rechtzeitig um eine weitere Unterkunft.
Wir bitten bis spätestens Freitag, den 04.07.14 um Anmeldung per Rückmail und gleichzeitige Überweisung einer Anzahlung in Höhe von 250 Eur auf unser Vereinskonto Nr. 857 467 bei der Raiffeisenbank Kempten/Allgäu e. G. BLZ 733 699 02, wie gewohnt gibt es nach unserer Rückkehr dann die exakte Abrechnung.
Wir freuen uns auf eine rege Beteiligung!
Zur diesjährigen Jahresexkursion nach Wienfanden sich fast 40 Teilnehmer des neu formierten architekturforum allgäu ausallen Teilen unserer Region ein.
Die viertägige Fahrt führte dabei auf dem Hinweg über die oberösterreichische Landeshauptstadt Linz. Den Stadtrundgang hier übernahm Thomas Moser, den Teilnehmern bestens bekannt als Projektleiter des österreichischen Baukultur-Gemeindepreises `LandLuft`, der vor zwei Jahren auch im Allgäu Station machte. Vom Schlossberg bot sich dabei ein guter Überblick über die in den letzten Jahren vermehrt zeitgenössisch weitergebaute Stadt. Wichtige Impulse dabei gaben u. a. die Ernennung von Linz zur europäischen Kulturhauptstadt 2009, das Ars-Electonica – Festival oder das überaus erfolgreiche Kulturvermittlungsprojekt `Höhenrausch`, bei dem jeweils ein Kunst-Parcours über den Dächern der Innenstadt realisiert wird.
Nach Ankunft im Hotel am Wiener Westbahnhof ging es zum ersten gemeinsamen Abendessen aller Teilnehmer an einer großen gemeinsamen Tafel zu `Wrenkh`s Wiener Kochsalon` in Nähe des Stephansdoms. Überhaupt war die ganze Exkursion von etlichen kulinarischen Höhepunkten an besonderen Orten geprägt. Der erste Besichtigungstag wurde als `Wien City Walk` in zwei Gruppen mit Audio - System zu Fuß absolviert und führte dabei, um die Highlights zu nennen, von Jean Nouvels Design Tower am Donaukanal über die Postsparkassenhalle von Otto Wagner über das Haus am Michaelerplatz und die American Bar von Adolf Loos bis zu den Ladengestaltungen von Hans Hollein aus den 70er/80er Jahren und dem dekonstruktivistischen Dachausbau für eine Anwaltskanzlei durch Coop Himmelb(l)au von 1988. Allesamt hochwertige Klassiker, die die architektonische Entwicklung des vergangenen Jahrhunderts auf engstem Raum aufzuzeigen vermögen. Den Endpunkt des `City Walks` bildete das Museumsquartier an der Wiener Hofburg, Zentrum der zeitgleich stattfindenden Wiener Festwochen. Der Rest des Tages stand den Exkursionsteilnehmern zur freien Verfügung und endete mit einem gemeinsamen Abendessen in Otto Wagners Schützenhaus bei Wiener Spezialitäten.
Nach den Einzelobjekten der Kernstadt hatte der zweite Besuchstag die städtebauliche Entwicklung im Großraum Wien im Fokus. Anlaufstationen dabei waren u. a. das Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnhof, die Donau City und das Areal `Neuer Hauptbahnhof` mit Mittagessen am hölzernen `Bahnorama` - Aussichtsturm. An neuen Geschoßwohnungsbauten konnten vor allem die Buchengasse von Rüdiger Lainer, die Leebgasse von Querkraft oder das Areal der Sargfabrik von BKK-2 überzeugen, letzteres mit einem grandiosen gemeinschaftlichen Dachgarten, der eine fast ländliche Atmosphäre in die Großstadt hineinzauberte. Allen Projekten gemeinsam ist die hohe, dem Genius Loci verpflichtete Individualität der Bauwerke bei gleichzeitig stark ausgeprägtem Gemeinschaftssinn verbunden mit einer hohen Qualität der Freiflächengestaltung. Keine Scheu gibt es hier anders als in unserer Heimat scheinbar vor neuen, unkonventionellen Lösungsansätzen für zeitgemäße Wohnformen.<br/> <br/> Bei der Rückreise Donauaufwärts machte die Gruppe einen Abstecher nach Langenlois zur dortigen Loisium Weinwelt. Wie vielerorts im weinreichen Österreich wurde auch hier die bauliche Gestalt als gezieltes Marketing – Instrument eingesetzt: in diesem Fall zeigte sich der New Yorker `Stararchitekt` Steven Holl verantwortlich für die Weinerlebniswelt und die benachbarte Hotelanlage. Nach einer Kaffeepause in Krems, das mittlerweile mit der gesamten Wachau zum Weltkulturerbe erhoben wurde, kehrte die Exkursionstruppe mit mannigfaltig neuen Eindrücken wieder ins Allgäu zurück.
Fotos: Hermann Rupp, Studio für Fotografie
Ziel der Jahresexkursion 2012 der architekturforen_kempten | oberallgäu und memmingen | unterallgäu war heuer Holland für die Dauer von fünf ereignisreichen Tagen.
Nach dem Start im Allgäu bei eisigen Temperaturen führte die 830 km lange Busfahrt nach Amsterdam mit einem Zwischenstop über Maastricht, wo u. a. die Nachnutzung von zwei mittelalterlichen Kirchen, zum einen als Buchhandlung und zum anderen als Hotel, in Augenschein genommen wurde. Einen ersten Eindruck von Amsterdam lieferte die Fährfahrt zum Abendessen in der IJ Kantine, einem alten Hafengebäude der Nordstadt, das wie überhaupt alle ausgewählten Lokalitäten in historischen Gebäuden von einer sehr angenehmen Atmosphäre bestimmt waren. Tags darauf folgte eine erste vollumfängliche Architekturführung, die von einer professionellen Agentur bestritten wurde. Sie begann mit den eindrücklichen Stadterweiterungen der `Amsterdamer Schule` aus den 20er Jahren (H. P. Berlage) und führte über die Bibliothek von Jo Coenen im neuen Stadtquartier Osterdok zu den östlichen Hafengebieten Java- und KNSM – Eiland, wo vor allem der `Piraeus` - Wohnblock von Hans Kollhoff einen bleibenden Eindruck hinterließ. Positiv auffallend waren generell meist räumlich komplexe Wohnungsbauten in gut durchmischten Stadtstrukturen bei überdurchschnittlicher Homogenität trotz gewisser Vielfalt - und zwar in alten wie in neuen Vierteln. An einen Rundgang durch die beiden Hafenhalbinseln Borneo und Sporenburg reihte sich ein gemeinsames Mittagessen im Lloyd-Hotel mit anschließender Führung, in dem Zimmer von einem bis zu fünf Sternen (sowie auch ein `Rockband-Zimmer` mit einem 8-Personen-Bett) gebucht werden können. Der Tagesausflug endete mit einer weiteren neuen Stadterweiterung im Ijsselmeer u. a. mit einer Anlage schwimmender Häuser und dem Besuch des eben fertiggestellten EYE Filmmuseum von Delugan Meissl. Ein abendlicher Spaziergang durch den zurecht in die Liste des Unesco – Weltkulturerbes aufgenommenen Grachtengürtel gefiel so gut, dass er tags darauf von einer Teilgruppe nochmals per Boot in Augenschein genommen wurde. Die andere Gruppenhälfte widmete sich dem Besuch von Rijks – Museum (mit beeindruckenden Gemälden der alten niederländischen Meister Rembrandt, Vermeer usw.) und van Gogh – Museum, ehe der Bus über Leiden und das grüne Herz der Niederlande mit seinen Poldern und Windmühlen die Nordsee-Küste bei Wassenaar erreichte. Nach einem Strandspaziergang mit Fußbad endete der anstrengende Tag mit der Ankunft in Rotterdam und dem Abendessen in der `Fabbricia`, wo senegalesische Musiker für die totale Entspannung sorgten. Am vierten Exkursionstag stand die zweite ganztägige Architekturführung durch das im letzten Weltkrieg nahezu vollständig zerstörte Rotterdam auf dem Programm, die am großen Stadtmodell beginnend über die in den 50er Jahren entstandene erste Fußgängerzone Europas und den Schouwburgplein zum Niederländischen Architekturinstitut (NAI) bis zur Kunsthal von (OMA, Rem Koolhaas) führte. Dem Mittagessen im ehemaligen Hotel New York folgte ein Rundgang durch den Kop van Zuid, der mit der Überquerung der Erasmus – Brücke (UN Studio, Ben van Berkel) abschloss. Einen Höhepunkt des gesamten Besuchsprogramms bildete die Führung durch die ehemalige Van Nelle Tabakfabrik (Brinkman und van der Vlugt), einer Ikone der niederländischen Moderne aus dem Jahr 1931. Am Abend konnte man das Champions League – Finale in der Eckkneipe mit deutscher Beteiligung verfolgen. Vor Beginn der Rückreise entschied sich die Exkursionsgruppe zu einer Rundfahrt durch den Rotterdamer Hafen, einer der größten Anlagen weltweit. Die Rückfahrt in die Heimat erfolgte bei bester Stimmung, wie überhaupt die ganze Exkursion, die ausführlich auch auf `facebook` quasi in Echtzeit dokumentiert wurde, von einem herzlichen Miteinander geprägt war.
fs
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Mittwoch, 16.05. 6:00 Uhr Abfahrt mit modernem Reisebus in Kempten, ca. 830 km bis Amsterdam ca 14:00 Uhr Aufenthalt in Maastricht, Stadtspaziergang: z.B. Buchhandlung Selexyz, Kruislerenhotel, Vriithof, Hoge Bruk, Kunstakademie, Piazza Céramique 16:00 Uhr Weiterfahrt 19:00 Uhr Ankunft im Hotel in Amsterdam (vorauss. Qbic-Design-Hotel)<br/>20:00 Uhr Abendessen / Spaziergang
Donnerstag, 17.05. 8:00 Uhr Frühstück im Hotel 9:00 Uhr ganztägige Architekturführung Amsterdam, Goldenes Zeitalter / Stadterweiterung / östliches Hafengebiet / IJburg mit Pausen, Innenbesichtigungen, evtl. Architekten 20:00 Uhr Abendessen
Freitag, 18.05. 8:00 Uhr Frühstück im Hotel 9:00 Uhr gemeinsamer Altstadtspaziergang oder Zeit zur freien Verfügung, Möglichkeit zur Grachtenbootsfahrt, Fahrradmiete, Anne-Frank-Haus, Shopping, Kulinarik 14:00 Uhr Weiterfahrt mit dem Bus, Einzelne Besichtigungen am IJsselmeer, in Utrecht, Fahrt durch das „Grüne Herz“ der Niederlande 19:00 Uhr Ankunft im Hotel in Rotterdam (vorauss. Hotel Rotterdam) 20:00 Uhr Abendessen / Spaziergang
Samstag, 19.05. 8:00 Uhr Frühstück im Hotel 9:00 Uhr ganztägige Architekturführung Rotterdam, Hafenkonversionen / City Center / Museumspark mit Pausen, Innenbesichtigungen, evtl. Architekten, evtl. Bootsfahrt 20:00 Uhr Abendessen
Sonntag, 20.05. 8:00 Uhr Frühstück im Hotel 9:00 Uhr Besuch der 5. Internationalen Architekturbiennale Rotterdam „Making City“, Ausstellungsorte, Niederländisches Architekturinstitut 13:00 Uhr Abfahrt mit dem Bus ca 23:00 Uhr Ankunft in Kempten
Grundlage und Thema der diesjährigen Jahresexkursion der architekturforen_kempten und memmingen | unterallgäu lieferte der Schweizer Bestseller `Architekturwandern in Graubünden`.
Erste Station bei der Anreise war Sargans / Trübbach, wo die ersten Werke des eigenwilligen Peter Märkli entstanden. Sein langjähriger Weggefährte Gody Kühnis führte hier durch ein zwanzig Jahre altes, immer noch progressives Mehrfamilienhaus und eine kleine Hausgruppierung mit seinem eigenen Wohnhaus, das mit klassischen Architekturelementen wie Achsensymmetrie, Säulenportikus, Freitreppen und dgl. arbeitet und zu einem ganz eigenständigen Ergebnis kommt. Sehr aufschlussreich war die Schilderung der engen Zusammenarbeit mit dem Züricher Bildhauer Hans Josephson, der nahezu alle Bauten Märklis mit seinen Arbeiten bereichert hat. Von St. Luzisteig, der alten Kasernenanlage am früheren Zugang zu Graubünden wanderte die 40-köpfige Gruppe zum Weindorf Fläsch, wo im Dorfzentrum inmitten eines Weinhanges vorzüglicher `Malanser Tropfen` kredenzt wurde. Anschließend berichtete Prof. Christian Wagner von seiner Beratertätigkeit für das kleine 600-Seelen -Dorf. Für eine Dorfentwicklung ist seiner Überzeugung nach immer eine tiefgründige Analyse der Dorfstrukturen notwendig und die Formulierung eines Leitbildes erforderlich, dem alle Entscheidungen untergeordnet werden – im Falle Fläsch will man `das Weindorf Graubündens` sein. Im Endeffekt sei dann das Einzelobjekt zweitrangig, entscheidend einzig und allein die Sensibilität für den großen städtebaulichen Zusammenhang.
Zu Beginn des zweiten Besuchstages in Graubünden erfolgte die Rückbesinnung auf die Betonarchitektur der 60er Jahre in Form der Heilig-Kreuz - Kirche in Chur, einer plastisch um einen Innenhof gruppierten Großskulptur von Walter Förderer, die alle Teilnehmer vor allem innenräumlich in Ihren Bann zog. Weitere Stationen auf der anschließenden Churer Stadtwanderung waren die Besichtigung des Würth – Forums von Jüngling + Hagmann mit seinem 4-geschossigen Lichthof, das Privathaus von Patrick Gartmann in monolithischer Dämmbeton – Bauweise mit spektakulärem Blick auf die Stadt und das Privathaus der Apothekerin Brigitta Schwarz von Peter Zumthor, das im Wechselspiel mit seiner Gartengestaltung eine ganz selbstverständliche Anmutung erfährt. Nach einem Kaffee in Rudolph Olgiatis Café Tschaler an der Plessur folgte eine Führung durch die römischen Schutzbauten im Welschdörfli, die die Überreste der ältesten Schweizer Stadt einhausen und der Besuch der aktuellen Giacometti - Ausstellung im Kunsthaus.
Zu Beginn des dritten Tages startete eine Gruppe der Teilnehmer zu einer 2-Tageswanderung ins Val Lumnezia. Die restlichen Exkursionsteilnehmer erhielten im Domleschg eine Führung durch Valerio Olgiatis Schule in Paspels, in der der Architekt auch heute noch darüber wacht, dass die seine subtile Architektur nicht durch irgendwelche Nutzerapplikationen gestört wird. Vom gleichen Architekten konnte auch im Nachbardorf Scharans das Atelier des Musikers Linard Bardill besucht werden. Im Anschluss begab sich die Gruppe auf eine Wanderung durch die wildromantische Via Mala bis Zillis, die auch an zwei spektakulären Fußgänger - Brücken von Jürg Conzett vorbeiführte, die die großartige Landschaft tatsächlich zu steigern wussten.
Der abschließende Exkursionstag begann damit, dass der Reisebus auf dem Weg zu Zumthors Haus Gugalun in einer Passkehre der Rheinschlucht stecken blieb und wieder nach Bonaduz umkehren musste. In Vella erhielt die Gruppe von Bürgermeister Blumenthal eine Führung durch die Schule von Bearth & Deplazes; die augenfälligen Schäden an der Außenfassade des ansonsten klar strukturierten Gebäudekomplexes nahm er dabei erstaunlich gelassen zur Kenntnis. Die Tageswanderung führte von Lumbrein in das mittlerweile weltbekannte Bergdorf Vrin, das der einheimische Architekt Gion A. Caminada mit seinen Bauten durchsetzt hat, die sich auf wunderbare Weise in die jahrhundertealte Dorfstruktur aus hölzernen Strickbauten einfügen und sich erst auf den zweiten Blick als Architektur ´outen`. Den Höhepunkt bildete die Innenbesichtigung der neuen Totenstube als Übergangsstation von der hölzernen Welt der Lebendigen zur steinernen Welt von Kirche und Friedhof.
Resümierend kann festgehalten werden, dass die Teilnehmer von ihrer Graubünden – Exkursion eine Reihe positiver baukultureller Anregungen, sowohl in sehr qualitätvoller Hinsicht bei Einzelobjekten als auch im strukturellen Umgang der Schweizer bei größeren Raum- zusammenhängen mit in die Allgäuer Heimat nehmen konnten.
fs
Die nunmehr 9. Jahresexkursion des architekturforum_kempten führte heuer wiederum zusammen mit dem architekturforum_memmingen | unterallgäu in die rheinische Metropole Köln.
Auf dem Hinweg machte die insgesamt 28 - köpfige Gruppe Station in der alten Bundeshauptstadt Bonn, wo nach einem Spaziergang durch das ehemalige Regierungsviertel eine Besichtigung des frisch renovierten Kanzlerbungalows auf dem Programm stand. Der 1964 von Sep Ruf für Ludwig Erhard erbaute Pavillon inmitten des botanischen Gartens begeisterte die Teilnehmer einhellig aufgrund seiner bescheidenen, zeitlosen Eleganz. Nach einer anschließenden Pause in der Bonner Museumsmeile ging es weiter in die Eifel zur vor 3 Jahren geweihten Bruder Klaus Kapelle nach Mechernich. Ein Freund der Bauherrenfamilie Scheidtweiler erläuterte ausführlich die Zusammenarbeit mit Architekt Peter Zumthor und die Entstehungsgeschichte des eindrücklichen Bauwerks mit seinem äußerst atmosphärischen Innenraum.
Am nächsten Morgen versammelten sich die Exkursionsteilnehmer vor Ihrer Unterkunft inmitten der Kölner Altstadt am Rheinufer zu einem Spaziergang zum Haus der Architektur Köln (HdAK), einem weißen Kubus am Neumarkt, in dem allwöchentlich (!) öffentliche Veranstaltungen zum Thema Baukultur stattfinden. Im Anschluss erzählte Referatsleiterin Anne Luise Müller im Kölner Stadtplanungsamt von der städtebaulichen Entwicklung nach dem Krieg bis hin zur heutigen, sehr geschickten und weitreichend gedachten Planungsstrategie, die sich im Entwicklungsplan des Büros ASP manifestiert. Der obligatorischen Dombesichtigung, für eine Teilgruppe speziell als`Führung über die Dächer`, folgte nach Ende der Besuchszeiten eine exklusive Führung durch das Diözesanmuseum Kolumba von Peter Zumthor, das zu Recht einen Markstein in der deutschen Architektur nach der Jahrtausendwende darstellt. Ein Abstecher nach Leverkusen zum dortigen `Bayer - Kreuz` läutete den Abend bei Kölsch und Eishockey - WM ein.
Die Jahresexkursion des Architekturforum Kempten führte heuer nach Leipzig und Dresden,
und zwar erstmalig zusammen mit dem Architekturforum Memmingen, das einen großen Teil der Vorbereitungen für die 4-tägige Reise übernahm. Die Anfahrt nach Leipzig erfolgte über den sog. Südraum, in dem ausgedehnte Gebiete des ehemaligen Braunkohletagebaus seit einigen Jahren Stück für Stück in einen Seenverbund als Freizeitlandschaft umgewandelt werden. Nach der obligatorischen Besichtigung des Völkerschlachtdenkmals konnte die Unterkunft in unmittelbarer Nähe der Nikolaikirche bezogen werden, einem Ort, an dem vor knapp 20 Jahren mit den Montagsgebeten eine der Keimzellen der friedlichen Wende entstand, die letztlich das Ende des Ostblocks einläutete. Eine abendliche Stadtführung durch die kompakteste Innenstadt Deutschlands endete mit einem gemeinsamen Abendessen in Goethes Auerbachs Keller. Am folgenden Tag besuchten die Exkursionsteilnehmer die Neue Messe Leipzig der Architekten Gerkan, Marg und Partner, mit der vor den Toren der Stadt eine erfolgreiche Wiederbelebung des traditionsreichen Messestandorts gelang. Prof. Rambow führte als ehemaliger Projektleiter des Kooperationsbüros Ian Ritchie und zeigte im Speziellen die imposante 250 m lange, bogenförmige Glashalle als Herzstück der grünräumlich sehr schön eingebetteten Anlage. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Messe befindet sich das BMW Werk Leipzig, dessen Gestaltung von Zaha Hadid 2005 mit dem Deutschen Architekturpreis ausgezeichnet wurde. Das Zentralgebäude als Verbindung der Kernfertigungsbereiche Karosseriebau, Lackiererei und Montage macht das Produktionsgeschehen dadurch augenscheinlich, dass die Förderbänder mitten durch die dortigen Büroebenen führen. Nach Vorstellung und Rohbaubesichtigung des sog. Gondwanalandes im Zoo Leipzig, einer riesigen Tropenhalle der Urkontinente Asien, Afrika und Südamerika führte Architekt Ansgar Schulz durch das Wolkenlabor im Institut für Troposphärenforschung. Das Büro Schulz und Schulz, das auch für den Neubau der staatl. Realschule Memmingen verantwortlich ist, überzeugte die Teilnehmer mit einer pragmatischen, aber dennoch vielschichtigen Haltung, die mit dem Leipziger Architekturpreis 2007 belohnt wurde. Den Abschluss des zweiten Besuchstages bildete die Galerie für zeitgenössische Kunst von as-if – Architekten im Musikviertel, die durch die Verschieblichkeit aller Innenwände eine Vielzahl von individuellen Ausstellungskonfigurationen bietet. Beispiele der neuen Leipziger Schule konnten am Folgetag im Museum der Bildenden Künste (Hufnagel, Pfütz, Rafaelian) in Augenschein genommen werden: der Neubau am Rande der Leiziger Innenstadt wartete zwar mit spannenden innenräumlichen Verschränkungen auf, erschien aber insgesamt unangenehm überproportioniert. Zeitgleich nahm ein Teil der Exkursionsgruppe an einer Baustellenführung durch das Paulinum im Hochschulcampus Innenstadt teil; der Niederländische Architekt Erik van Egeraat versucht sich hier mit Anklängen an die historische Universitätskirche St. Pauli, die vom SED – Regime 1968 gesprengt wurde. Im Rahmen des nachmittäglichen Besuchsprogramms führte Architekt Volkmann durch das kürzlich eröffnete jüdische Gemeindezentrum und sein eigenes Büro im wieder hergerichteten Stelzenhaus des ehemaligen Industrieviertels Plagwitz. Die Umnutzung der früheren Buntgarnwerke in großzügige Loftwohnungen und sehr atmosphärisches Wohnen am Wasser des Karl-Heine - Kanals stellte der gebürtige Augsburger Architekt Gregor Fuchshuber vor. Einen großen Kontrast hierzu stellte zum Abschluss des Tages die Besichtigung der Plattenbau-Anlage Grünau dar. Konzipiert 1974 als `Siedlung der 100 000` erfuhren die Teilnehmer von kompetenter Seite über den heutigen Umgang mit der ausgedehnten Bausubstanz und deren Außenräumen bei einem gleichzeitigen Bevölkerungsschwund von ca. 30 %. Wegen der ansprechend geschnittenen Wohnungen, einer sehr guten infrastrukturellen Ausstattung und verkehrstechnischen Anbindung sowie Durchgrünung ist die Siedlung nicht zuletzt durch den anstehenden Umbau des angrenzenden Lindenauer Hafens nach wie vor sehr beliebt.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass in Leipzig eine gut durchdachte, gesamt-städtische Entwicklung stattfindet, die neben der Integration von hochwertigen Neubauten in besonderem Maße auf den Fortbestand seiner historischen Substanz setzt und sich durch die Schaffung einer eigenen Identität mehr als jede andere ostdeutsche Stadt als zukunftsfähig erweist.
Die Heimfahrt führte über Sachsens Landeshauptstadt Dresden, wo nach einer Stadtrundfahrt durch das historische Zentrum eine Besichtigung der neuen Synagoge von Wandel, Lorch, Hirsch auf dem Programm stand, die den alten Semper - Bau, der 1933 der Reichsprognom - Nacht zum Opfer fiel, in moderner Formensprache ersetzte; aufschlussreiche Einblicke in jüdisches Leben und Religionsausübung konnten gewonnen werden. Ein Rundgang durch das nahezu vollständig rekonstruierte historische Zentrum einschließlich Frauenkirche von Georg Bähr hinterlies einen zwiespältigen Eindruck. Die Wunden des Krieges scheinen zwar getilgt, eine zeitgenössische Haltung wurde aber zugunsten einer großflächigen Musealisierung der Innenstadt nicht ernsthaft in Erwägung gezogen.
Die Jahresexkursion des Architekturforum Kempten führte eine insgesamt 30 - köpfige Gruppe diesmal nach Südtirol.
Hier ist in den letzten Jahren eine hochkarätige Architekturszene entstanden, von deren Qualität sich das Architekturforum anhand mannigfaltiger Beispiele überzeugen konnte. Beeindruckend war für die Teilnehmer sicherlich, dass sich nicht nur im Ballungsraum Bozen baukulturelle Highlights befinden, sondern ebenso in den vielen Landgemeinden der Seitentäler. Als ein Beispiel kann hier das Ahrntal genannt werden, durch das Architekt Mutschlechner den Bus begleitete. Ein Gemeindesaal mit Musikprobenraum in unmittelbarer Nähe der alten Dorfkirche am Bühel in St. Jakob zeigte eindrucksvoll, dass durch das gelungene Zusammenspiel von Bestehendem und Neuem eine spannungsvolle Ortsmitte entstehen kann. Die anschließend besuchte Kombination eines alten Stadels mit modernen, haptisch passenden Zutaten verdeutlichte, dass eine Transformation zu einem zeitgenössischen Ferienhaus mit heutigen Ansprüchen durchaus möglich ist. In diesem Sinne genauso überzeugen konnte die neue Friedhofserweiterung im nahegelegenen Luttach. Eine Führung von Architekt Kurt Egger durch das neue Rathaus im Ortskern von San Lorenzo bei Bruneck rundete den ersten Exkursionstag ab. Höhepunkt des zweiten Tages war für alle Beteiligten mit Sicherheit die Besichtigung von Schloss Sigmundskron bei Bozen, eines Bestandteiles des Messner Mountain Museums, das 2006 eröffnet wurde. Nach dem zufälligen Zusammentreffen mit Reinhold Messner selbst folgte ein spannender Rundgang durch die ausgedehnte Anlage mit jederzeit ablesbaren Zutaten wie Brücken, Stege, Plattformen, Ausstellungsräume und dgl. in Corten - Stahl von Architekt Werner Tscholl. Weitere Station war Kaltern, wo der dortige Bürgermeister das neue Standbad von `the next enterprise` durchaus kritisch vorstellte. Wie geschickt die Südtiroler es verstehen, Ihre lokalen Weinerzeugnisse zu präsentieren, ließ sich im Winecenter Kaltern (Arch. Feld 72) sehen, bei dem zeitgenössische Architektur als umsatzsteigendes Marketing - Instrument begriffen wurde. Überhaupt : Bars, Cafés und sogar Autobahnraststätten (u. a. von Walter Agonese) stellen ein ganz anderes gestaltetes Niveau dar als hierzulande. Die Heimreise erfolgte am dritten Tag durch eine wunderschön blühende Frühlingslandschaft bei schneebedeckten Bergkuppen über Meran und Glurns, das an der Grenze zu Österreich ein Lehrbeispiel für eine natürlich gewachsene Dorfanlage darstellt. Auch hier wurde wieder anhand des `Gasthofes zum grünen Baum` aufgezeigt, wie aus historischer Bausubstanz mit zeitgenössischen Einbauten (Arch. Andreas Flora u. Christian Kapeller) mittels eines durchgängigen Materialkonzeptes ein touristisches Kleinod geschaffen wurde, das im Allgäu bislang keinen Vergleich findet. Und: die Speisenqualität, in diesem Fall frischer Apfelstrudel für alle Exkursionsteilnehmer, trägt sein übriges dazu bei. Das Architekturforum Kempten wird den Kontakt zu den Südtiroler Kollegen, der mit der Ausstellung `Architekturführer Allgäu` im Dezember 2006 in der Architekturgalerie in Bozen begonnen hatte, auch in Zukunft aufrecht erhalten. So ist Ende diesen Jahres geplant, die Ausstellung des von der Gemeinde Sexten ausgelobten internationalen Architekturpreises `Neues Bauen in den Alpen` in der Kemptener Kunsthalle zu zeigen.
Wo Bauherren sich mit Architektur schmücken
Die erste Station der Jahresexkursion des "architeturforum kempten" war das Werksgelände der Möbel-Firma Vitra in der badischen Nachbarschaft von Basel. Das Familienunternehmen (seit 1950 im Besitz der Familie Fehlbaum) schmückt sich nach einem Großbrand auf dem Firmengelände (1981) u. a. mit Gebäuden so namhafter Architekten wie Nicholas Grimshaw, Frank O. Gehry, Zaha Hadid, Tadao Ando oder Alvaro Siza, die durch Ihre Gestaltung, aber auch durch Ihre Funktionalität und Wirtschaftlichkeit Vorbildfunktion haben. Die Entwicklung neuer Ideen zur Strukturierung eines großen Büros im Zuge der Digitalisierung aller Arbeitsfelder und der Umsetzung in entsprechendes Mobiliar, war ein beeindruckender Impuls zu Beginn der Reise. Ein Einblick in das Büro Christ & Gantenbein, das mit dem Um- und Neubau des Schweizerischen Landesmuseums in Zürich schlagartig in die erste Liga der Schweizer Architekten katapultiert wurde, kam durch den persönlichen Kontakt zu einem Teilhaber des Architektenteams zustande. Der aus Augsburg stammende Tom Thalhofer, der wie viele deutsche Planer in der Schweiz ein besseres Arbeitsumfeld vorfindet als hierzulande, erläuterte der Allgäuer Gruppe ergänzend zu einer Büroführung anhand des Umbaus einer ehemaligen Druckerei mit Sheddächern zu einer Medienagentur das Architekturverständnis und Arbeitsweise seines Teams. Wie ein brachliegendes Areal einer Brauerei aus dem 19. Jahrhundert, die vor wenigen Jahren aus der Stadt ausgelagert wurde, zu neuem, innerstädtischem Leben erweckt werden kann, erfuhr die Gruppe von 31 Architekten und Architekturinteressierten bei einer Führung durch das sog. Warteck-Gelände. In zentraler Innenstadtlage beim Badischen Bahnhof ist mit dem Konzept einer differenzierten Mischnutzung aus Wohnen und Arbeiten unter viel Eigeninitiative unterschiedlicher Gruppen, die z. B. den Erhalt des alten Sudhauses ermöglichte, ein urbanes Stadtquartier mit eigener Qualität entstanden. Schreinerei, Schlosserei, Druckerei, Künstlerateliers, Artisten, Tanzschule, Modellbauer, aber auch Kursangebote für die Bewohner des angrenzenden Viertels wie Geburtsvorbereitung oder Yoga und vor allem Restaurant, Kleinkunstbühne und Bar ergeben eine vielfältige, vitale Nutzung. Am Rande des sogenannten Schwarzparks im Osten von Basel ist als Alternative zur kleinmaßstäblichen Zersiedelung von Grünflächen ein achtgeschoßiger Wohnungsbau aus dem Büro Miller & Maranta entstanden, der 32 großzügig geschnittene, familienfreundliche Einheiten mit weiten Loggien bereit hält. Durch einen zweifach geknickten Grundriss und raumhohe Fensterflächen, die den umgebenden Park wie in einem Baumhaus in die Wohnungen holen, wirkt der Bau trotz seiner kompakten Größe transparent und angenehm. Dass eine Wohnanlage im Dorf gleichzeitig ländlichen Hofcharakter und flexiblen Wohnraum für viele Bewohner in hervorragende Architektur übersetzen kann, hat Peter Zumthor (vom dem auch das Kunsthaus in Bregenz stammt), vor 10 Jahren in Biel-Benken an der Grenze zum Elsaß bewiesen. Ein Mehrfamilienhaus als Querriegel bildet mit zwei Stäben abgetreppter Reihenhäuser einen trapezförmigen Innenhof. Als Mietergarten genutzt, wird hier Gemüse angebaut, gespielt, gefeiert, im Freien gelebt. Die Sorgfalt bei der Materialwahl und ihrer reduzierten architektonischen Umsetzung (Beton, dunkel lasiertes Holz, französische Fenster und Faltläden) überzeugte die Exkursionsteilnehmer nachhaltig. Natürlich standen auch etliche Bauwerke der Schweizer Stararchitekten Herzog & de Meuron auf dem Besuchsprogramm. Am meisten zu beeindrucken vermochte das Paraplegikerzentrum in Hüningen, eine zweigeschossige Reha - Klinik ganz aus Holz für Hingeschädigte und Querschnitt-gelähmte mit einer spannenden, weitläufigen Abfolge von Höfen und einer beinahe heiteren Raumatmosphäre.Das Leben am Fluss prägt Basel wesentlich. Am Wasser wird gejoggt, es wird als Abkürzung mit einer Art Wassertaxi benutzt, hier wird tagsüber und bis spät in die Nacht gegessen, getrunken, diskutiert. Im Schweizerischen Architekturmuseum und der derzeitigen Ausstellung "unaufgeräumt" holte sich das architekturforum schließlich noch Anregungen für die bereits auf Hochtouren laufende Vorbereitung seiner eigenen Jahresausstellung, die Anfang Juli in der Kunsthalle eröffnet werden wird. Oft geringfügige, meist zeitlich begrenzte Eingriffe in den öffentlichen Raum mittels der Architektur oder ihr verwandter Ausdrucksformen sind in der Ausstellung thematisiert. Vergleichbares wird das "architeturforum kempten" im Gewerbegebiet Leubas - Ursulasried in Angriff nehmen - man kann schon jetzt auf das Projekt der engagierten Architekten, die neue Blicke auf diese Kemptener Räume eröffnen möchten, gespannt sein.
Nordrhein-Westfalen 03. 06 - 05. 06. 2005
Tag 1 Abfahrt 5.00 morgens in Kempten - Das fängt ja gut an... Die erste Station ist die „Museumsinsel Hombroich" bei Neuss. Nach 7 Stunden Busfahrt freut sich der Allgäuer statt der erwarteten rauchenden Schornsteine und Industriehalden eine grüne Oase bei strahlendem Sonnenschein vorzufinden. Viel Kunst und Architektur, eingebettet in schon fast wild anmutende Gärten und Parkanlagen...aber keine Sorge - die Schornsteine kommen noch!!!<br/>Nach dieser „sanften Vorbereitung" auf die fremde Kultur trauen wir uns am späten Nachmittag ein wenig weiter Richtung Pott - Medienhafen Düsseldorf. Hafenatmosphäre und Highlights internationaler Architekten erwarten uns hier - aber leider auch eine dunkelschwarze Gewitterfront und eine Führung jenseits aller Information... Jedoch vermochte keines dieser Ereignisse, auch nicht in Kombination, den Glauben an das Gute dieser Region zu erschüttern! Ein echter Klassiker zum Abendessen beschert uns Deutschlands 1. Currywurst-Restaurant mit Rezepten vom Sternekoch: Currypeitsche mit Pommes-Schranke.....BOAH...LECKER!!! Und so gestärkt geht's zu längsten Theke der Welt - Düsseldorfer Altstadt...nach ungezählten Rückschlägen beim Bestellen von „ner Halben" oder „nem Weizen" fügen wir uns dem Wunsch der Einheimischen und trinken Altbier - und siehe da...funktioniert genauso!! Tag 2 Wir betreten Pott-Gebiet...A40 Richtung Duisburg und endlich die erwartete Skyline. Als erstes erkunden wir per Schiff der größten Binnenhafen Europas. 2. Station an diesen Tag ist der im Zuge der IBA Emscher Park umgebaute und sanierte Innenhafen Duisburg. Nach einem Masterplan von Norman Foster entsteht hier eine gelungene Symbiose von Wohnen und Arbeiten am Wasser. Pflichtprogramm ist die alte Küppersmühle - verwandelt vom Getreidespeicher zum Museum von Herzog & de Meuron. Abends erwartet uns das eigentliche Highlight der Exkursion: Extraschicht-Nacht der Industriekultur Alte Zechen und Hütten, ebenfalls im Rahmen der IBA Emscher Park saniert und zu neuem Leben erweckt, zeigen, das es im Revier mehr gibt als Kohle, Stahl, Maloche und Schichtarbeit - Kultur mal anders. Tag 3 Um den Eindruck vom Leben im Ruhrpott abzurunden, geht's am letzten Tag noch mal unter Tage - ins Bergwerkmuseum Bochum. Interessant und bedrückend zugleich, wenn man aus dem grünen Allgäu kommt. Die „Red Dot" Design Ausstellung in der Zeche Zollverein bildet den Abschluß einer interessanten, spannenden, skurrilen, witzigen, horizonterweiternden, zur Nachahmung geeigneten, abenteuerlichen und viel zu kurzen Exkursion - Abenteuer Pott 05...schükkes
Architekturtour nach Tirol 23. 07 - 25. 07. 2004
Nicht nur der benachbarte Bregenzer Wald bietet Architekturbegeisterten eine Vielzahl von Gebäuden mit hoher Bauqualität, sondern auch Tirol.
Eine intensive Begegnung mit der neuen Baukultur Tirols fand auf der 3–tägigen Architekturtour 2004 statt.
In Zirl bewunderten wir am ersten Tag unserer Fahrt den Umbau eines alten Bauernhauses zum Wohnhaus und Ateliers der jungen Architekten Fügenschuh und Hrdlovics. Die Wohnräume bieten ein unglaubliches Wohnerlebnis. Fließend ineinander übergehende Räume auf unterschiedlichen Ebenen machen das Bewohnen spannend. Wunderschöne, handwerklich hervorragend gearbeitete Details fallen auf. Die Lichtführung durch Fenster und außergewöhnlich schöne Lampen der Firma Halotech unterstützt die Formen- und Materialsprache des bereits mehrfach ausgezeichneten Architektenpaares.
Ein weiteres Gebäude derselben Architekten konnten wir von außen bewundern. Der Mut der Bauherrin des umgebauten Einfamilienhauses aus den 50er Jahren und der Ideenreichtum der Architekten führten zu einem modernen, auffallenden Wohngebäude, das seine Außenhülle aus Metall in einer baulich doch ganz anders gestalteten dörflichen Umgebung selbstbewusst zeigt.
Wir mussten nicht weit gehen, um ein weiteres Zeugnis der guten Tiroler Baukultur zu finden. Die Lebensmittel-Einzelhandels-Kette M-Preis hat auch in Zirl ein Ladengeschäft gebaut, das das Einkaufen zum wirklichen Erlebnis macht. Unser Mittagessen im Restaurant-Bereich des M-Preis haben wir sehr genossen!
Herr Architekt Henke (Büro Henke/Schreieck, Wien) führte uns nachmittags persönlich durch die Gebäude der von seinem Büro geplanten Sozialwissenschaftlichen Fakultät Innsbruck. Ein besonders gelungener Hörsaal, in dem sich dem Auditorium der Blick über den Redner hinweg auf die Nordkette öffnet, brachte manche von uns Überlegungen, ob Räume, die die Landschaft derart gut einbeziehen das Tagträumen oder das Lernen/Zuhören mehr fördern.
Das Highlight des Tages war das Park-Hotel Hall, das wir nach dem Einchecken unter Führung durch den Architekten, Herrn Henke, intensiv besichtigten. Der neue Glasturm ist eine wunderschöne ruhige bauliche Ergänzung zum alten weißen Turm von Lois Welzenbacher, der durch die Architekten liebevoll und detailgetreu mit unglaublichem Aufwand restauriert wurde. Beide Gebäude ergänzen sich perfekt und bieten den Bewohnern jeweils gut gestaltete, wenn auch ganz unterschiedliche Raumgefühle. Da wir Zimmer in beiden Türmen belegt hatten, konnte jeder von uns auch Räume im anderen Turm besichtigen.
Dass ein international renommierter Architekt für uns eigens aus Wien anreist und sich noch einen Nachmittag als Architekturführer betätigt, dies freiwillig und kostenlos macht, fanden wir genauso nett wir wir die Architektur gut empfanden. Nochmals ein großes Danke an Herrn Architekten Henke!
Der Samstag begann mit einem gemütlichen Frühstück im Park-Hotel. Die wunderschönen Lobby und der gut gestaltete Restaurantbereich laden ein, gleich dazubleiben und die Räumlichkeiten zu geniessen.
Aber der nächste Besichtigungstermin wartete bereits auf uns, das Gemeindezentrum in Mils.
Ein altes Bauernhaus wurde einer neuen Bestimmung zugeführt (Gemeindezentrum und Rathaus) und deswegen baulich mit einer modernen Außengestaltung und einer funktionellen, angenehmen Innenausstattung versehen. Herr Architekt Markus Prackwieser, einer der planenden Architekten des Büros dinA4 führte uns durch das Gebäude und schilderte uns anschaulich Planungs- und Bauverlauf. Besonders beeindruckt hat uns die Südfassade, die als Glasfassade konzipiert wurde und der eine schwarze luftige Außenhaut in Gestalt eines schwarzen sonnen- und witterungsbeständigem Screen-Stoffes vorgehängt wurde.
Anschließend konnten wir ein von den Architekten din A4 geplantes Sportstadion besichtigten, um den Nachmittag am Lanser See in wunderschöner Landschaft ausklingen zu lassen. Herr Architekt Martin Scharfetter ermöglichte uns die Besichtigung des von ihm geplanten „Hauses am Lanser See“. Dieses bestehende Gebäude wurde behutsam saniert und zeigt sich als harmonisches Gebäude, das sich unauffällig mit der Umgebung in Einklang bringt und im Inneren auf verblüffende Weise asiatische Wohnelemente und modernen Minimalismus verschmilzt. Das Haus hat uns so fasziniert, dass wir viel mehr Zeit als geplant dort verbracht haben. Alle Räume sind funktionell und doch anders gestaltet, Tatami-Matten im Esszimmer oder ein Buddha-Kopf im Schlafzimmer schaffen eine unverwechselbare Atmosphäre – immer in Bezug mit der unglaublich schönen Landschaft.
Karin Weber
Architektur + Natur Exkursion ins Unterengadin 22.08. - 24.08. 2003
Am Freitag, den 22.08.03 beginnt die Fahrt mit dem Bus um 7:30 Uhr am Hochbauamt in Kempten. Nach 2 1/2 stündiger Fahrt und einer kleinen Kaffeepause in Nassereith erreichen wir in Zams unser erstes Ziel: MPreis Zams (A) Architekten: Helmut Reiter, Michael Pfleger Die Besichtigung wird gleich zum Einkaufen und kleinem Frühstück genutzt. Von hier geht es weiter zum: Seniorenzentrum Schönwies bei Zams (A) Architekt: Johann Obermoser Nach eingehenden Diskussionen über Ausführung, Materialien, Funktion und Architektur während der Führung mit Herrn Bircher (Heimleiter) sind alle froh über ein gemütliches Picknick am Inn. Am Nachmittag erreichen wir die: Turn- und Mehrzweckhalle in Tschlin / Unterengadin(CH) Architekten: Valentin Bearth & Andrea Deplaces Herr Angelo Andina führt uns durch die Mehrzweckhalle und berichtet anschließend über das gestorbene Hotelprojekt in Tschlin (Entwurf: Architekt Peter Zumthor). Der glückliche Umstand, dass der in New York lebende Engadiner Künstler Not Vital sich in Tschlin aufhält, um sein denkmalgeschütztes Engadiner Haus zu sanieren und nach seinen Vorstellungen umzubauen, wird von uns kurzer Hand zu einer Baustellenbesichtigung genutzt. Nach dieser sehr eindrücklichen Begegnung machen wir uns größten Teils zu Fuß auf den Weg nach Vnà, ein kleines Bergdorf an den Südhängen des Piz Arina. In ca. 1-2 Std. erreichen wir unser Nachtquartier die Pension Arina und genießen das wohlverdiente einfache Abendessen. Der Abend endet wie es kommen muss.... Der Samstagvormittag steht zur freien Verfügung: Ausgiebiges Frühstück, Spaziergang, kleine Wanderung, große Wanderung, malen, skizzieren, aquarellieren oder einfach nur verweilen und die schöne Landschaft genießen... Ein Teil der Gruppe erschließt sich die Landschaft auf einer Wanderung nach Sent. Der Weg führt über Val Sinestra, einem gewaltigen Hotelbau in absolut wildromantischer Lage (erbaut in den Sommermonaten von 1910-1912; geplant von dem Architekten Karl Koller). Gegen 14:00 treffen wir Herrn Cla Sarott (selbst Architekt), der uns durch das Dorf Sent mit seinen alten Engadiner Häusern führt. Anschließend besichtigen wir das Wohn- und Atelierhauses von Christoph Rösch, Rolf Furrer, Architekt ETH/BSA/SIA, Basel Christof Rösch, bildender Künstler, Sent Veröffentlichung: Detail 10/2002 Nach dem Sonntagsfrühstück verlassen wir das Bergdorf Vnà und besichtigen am späten Vormittag in Davos (CH) das Kirchner Museum Architekten: Annette Gigon, Mike Guyer Eine kurze Mittagspause bzw. Brotzeit im Bus bringt uns wieder zu Kräften. So sind wir denn wohl die ersten, die das Teilbauwerk der Kloster'schen Ortsumgehung mit dem Bus befahren. Sunibergbrücke - Umfahrung von Klosters(CH) Entwurf: Christian Menn Beratende Tätigkeit: Andrea Deplaces Das Gespräch mit einem Vertreter des mit der Ausführungsplanung beauftragten Ingenieurbüros Benziger+Köppel+Brentli+Partner lässt Interessierte hinter die Kulissen der Ingenieurleistungen blicken. Auf der Fahrt nach Liechtenstein gibt es einen kurzen Zwischenstopp in „Heidiland". Am Nachmittag erreichen wir unser letztes Ziel:<br/>Kunstmuseum Vaduz (LI) Architekten: Morger Degelo Kerez Die Architekturführung lässt leider sehr zu wünschen übrig, aber das trübt keineswegs die Stimmung auf der Heimfahrt und beim abendlichen Ausklang im Biergarten in Kempten lassen wir die Eindrücke nochmals Revue passieren.
Ingolstadt, Neumarkt i. d. Opf., Nürnberg 15. 06. - 16. 06. 2002
1. Tag: Samstag 15. Juni 2002, beginnt die Fahrt bei herrlichem Sonnenschein vom Parkplatz Brauhaus-Kempten in Richtung München. Nach unspektakulärer Fahrt auf der B12 und A96 wird der letzte Fahrgast an der Donnersberger-Brücke `eingeladen´. Danach geht es zu unserem ersten Reiseziel des Tages nach Ingolstadt. Ingolstadt Studentenwohnheim Münzbergstraße, Architekten: W. Huber, S. Walter Kempten Museum Alf Lechner, Architekten: E. + F. Fischer, München Museum für Konkrete Kunst, Architekten: W. Claus + G. Forster, München Inmitten der architektonischen Sehenswürdigkeiten von Ingolstadt bleibt natürlich genügend Zeit um das Duell Deutschland - Paraguay am Bildschirm zu verfolgen. Unmittelbar nach dem 1:0 Siegtreffer für Deutschland wird weiter Architektur anvisiert. Studentisches Wohnen, Architekten: Prof. A. Meck + S. Köppel, München Stahlverbund-Brücke für ICE-Trasse, PERI GmbH, München Glacisbrücke, Architekten: Schlaich Bergermann + P., Stuttgart Nach kurzer Stärkung des körperlichen und seelischen Haushalts im Schatten großer Biergartenfreuden geht es weiter Richtung Oberpfalz. Der Allgäuer ist leicht überrascht von zahlreicher Acker-ei und wenig Berg. Doch auch außerhalb bekannter Gefilde gibt es genügend Architektonisches. Neumarkt i.d.Opf. Dort erwartet uns der sozusagen `ortsansässige´ Architekt bereits bei unserer nächsten Station. Freie Tankstelle`Meiers Nr.39´, Architekten: J. + G. Berschneider, Pilsach / Neumarkt FOS Maximilian-Kolbe-Schule, Architekten: J. + G. Berschneider Staatl. Knabenrealschule, Architekten: J. + G. Berschneider Während der Besichtigung erkundigt sich Herr Berschneider vorsichtig nach der noch verbliebenen Motivation nach so viel Architektur an einem Tag. Um die Gruppe weiter in Schwung zu setzen, gibt es doch den ein oder anderen Hinweis auf die örtlichen Festlichkeiten in der Altstadt, schließlich sei dies die letzte Station des Tages mit seinen Rathäuslichkeiten. Was für ein Zufall, sei´s gedankt. Wohnhaus Hantzsche, Architekten: J. + G. Berschneider Erweiterung Historischer Reitstadel, Architekten: J. + G. Berschneider Umbau und Sanierung Historisches Rathaus, Architekten: J. + G. Berschneider Altstadtfest Neumarkt i.d. Opf.........der Tag geht für manche erst am nächsten Morgen zu Ende....
2. Tag: Nach einiger Morgenmuffelei am Frühstückstisch wird schließlich im Hotelgasthof Dietmayr die Rechnung bezahlt und danach endgültig der Weg Richtung Frankenmetropole angesteuert. Nürnberg Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Architekten: G. Domenig, Graz Neues Museum, Architekten: V. Staab, Berlin Die Ver-Spiegelung einer gekrümmten Glasfassade verwirrt und beeindruckt gleichermaßen. Besichtigung Hauptmarkt mit Frauenkirche und `Schöner Brunnen´ Nun soll doch endlich das Geheimnis des goldenen Rings bei einer `echden frrrängischn Brrraodwuarschd (Bratwurst) erkundet werden, bevor es wieder zurück in die heimelich bergig vertraute Umgebung geht. Und weil die Würschd, also die `echten´ Nürnberger, scho´ a bisl glah (klein) sind, ist für den langen Nachhauseweg eine zweite oder sogar dritte mit Kraut und Brot nicht das Schlechteste.
P. F