Netzwerk-Treffen der Bayerischen Baukultur-Initiativen

Ort
Regensburg
Datum
25.10.2019

Aufbruch - Stimmung Bericht zum Jahrestreffen der Bayerischen Baukultur-Initiativen am 25.10.19 in Regensburg


Gedankenaustausch im Kaisersaal, Foto: Franz G. Schröck

Zum jährlichen Herbstreffen lud der Architekturkreis Regensburg am 25.10.19 die inzwischen 22 Bayerischen Baukultur-Initiativen in die ehemalige freie Reichsstadt an die Donau ein. Begonnen wurde der Nachmittag mit einer Besichtigung der wiedererstandenen und im Frühjahr eingeweihten Synagoge nach einem Entwurf von Volker Staab, durch die Architekt Thomas Eckert vom Büro Dömges führte. Anschließend taten die Vertreter/innen der Baukultur–Initiativen an prominenter Stelle zu Ihren Beratungen zusammen: Im Kaisersaal am Haidplatz inmitten der historischen Altstadt Regensburgs.

Den Auftakt bildete die Vorstellung des Regionalisierungs-Konzeptes der Bayerischen Architektenkammer. Franz G. Schröck vom architekturforum allgäu, der in der Vertreterversammlung den Anstoß für diesbezügliche Überlegungen in einer Projektgruppe des Vorstandes gab, stellte die Eckpunkte der dortigen Arbeitsergebnisse vor. Auf sehr großes Interesse stieß dabei die Option einen `Treffpunkt Architektur Oberbayern` (mit Ausnahme des Stadtgebietes München) einzurichten und damit den letzten weißen Fleck auf der Bayerischen Landkarte der Treffpunkte zu beseitigen. Besonders begrüßt wurde auch die beschlossene Intensivierung der personellen Unterstützung durch das Hauptamt. Ein/e Referent/in für Regionalisierung soll dabei zukünftig alle Fäden der Initiativen zusammenführen und vernetzen. Weiter fand der von der Projektgruppe erstellte Baukasten Gefallen, aus dem sich alle Baukultur-Initiativen bedienen können. Auch eine Zusammenführung der unterschiedlichen Internet-Auftritte der Treffpunkte und eine entsprechende zentrale Betreuung derselben erscheint sicherlich sinnvoll. Die Projektgruppe befasste sich außerdem mit einer Anpassung der Muster-Geschäftsordnung für die Treffpunkte und mit der Definition der Rolle der zuständigen Vorstandskooperatoren.  

Frau Anetsberger von architektur und kunst Landshut hatte im Vorfeld bei der Kammer schriftlich gebeten, den Regelförderbetrag aus dem Haushaltstitel `Öffentlichkeitsarbeit` für Einzelprojekte wieder auf 300 Eur je Antrag anzuheben und öffentlich zugängliche Exkursionen zu fördern, was beides mit Schreiben von Fabian Blomeyer von der ByAK bestätigt wurde. Grundsätzlich sprachen sich die Anwesenden jedoch dafür aus, den für die Baukultur-Initiativen eingestellten Haushalts - `Topf` für Öffentlichkeitsarbeit aufzulösen und im Zuge einer übersichtlicheren Handhabung der Förderungen dafür die Budgets der Treffpunkte entsprechend aufzustocken.

In einem weiteren Programmpunkt wurde ein gemeinsamer Brief an die Bayerische Staatsregierung verabschiedet und unterzeichnet, der auch für unser Bundesland die Einrichtung der Stelle eines `Referenten für Baukultur` im Ministerium für Wohnen, Bau und Verkehr fordert, so wie es in Baden-Württemberg seit einiger Zeit der Fall ist. Damit würde sich das essentielle Thema der Baukultur auch auf Regierungsebene als fest installierte Größe darstellen.

Roland Bock von der Architekturzu(ku)nft Nürnberg berichtete gegen Ende der Zusammenkunft aus der Vertreterversammlung. Themen wie VGV-Verfahren und HOAI standen dabei im Vordergrund, auch das Ernst-Maria-Lang – Fürsorgewerk wurde kurz vorgestellt.

Das nächste Treffen der Bayerischen Baukultur-Initiativen wird im Herbst des kommenden Jahres vom Forum Baukultur Paffenhofen ausgerichtet – zuvor sind die Gruppierungen turnusgemäß im Frühjahr von der Bayerischen Architektenkammer nach München eingeladen.

Besonders hinzuweisen ist auf das Netzwerktreffen aller bundesdeutschen Baukultur-Initiativen beim Baukultur-Konvent der Bundesstiftung Baukultur am 23. / 24. Juni 2020 in Potsdam.


Die Vertreter/innen der Bayerischen Baukultur-Initiativen im Eingangshof der neuen Synagoge Regensburg, Foto: Heinz Kindhammer