Netzwerk-Treffen der Bayerischen Baukultur-Initiativen

Ort
Nürnberg
Datum
25.01.2019

Die Teilnehmer vor dem ehemaligen Quelle-Versandhaus, Architekt Ernst Neufert, Foto: Franz G. Schröck

Über die Jahre ist es zum guten Brauch geworden, dass sich die verbandsunabhängigen Bayerischen Baukultur-Initiativen einmal im Jahr zu einem Netzwerktreffen zusammenfinden, das in erster Linie dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch dient. Dabei lädt immer abwechselnd eine Gruppierung die Kolleginnen und Kollegen zu sich ein, zuletzt Architektur und Kunst e. V. im Juni 2018 nach Landshut. Die frühere Tradition eines jährlichen Zusatztreffens bei der ByAK griff nach jahrelanger Unterbrechung Kammerpräsidentin Christine Degenhart wieder auf und lud die Bayerischen Baukultur-Initiativen 2019 am 25. Januar in den neuen Kammerstandort `auf AEG` nach Nürnberg ein.

Nach der Begrüßung von Frau Degenhart stellte Vizepräsidentin Marion Resch-Heckel kurz den derzeitigen Stand der Projektgruppe `Regionalisierungskonzept` dar, die am Vormittag am Kammerstandort Nürnberg getagt hatte. Hier sollen Vorschläge erarbeitet werden, wie die Kammer flächendeckend in den bayerischen Regionen zukünftig mehr Präsenz zeigen könnte. Bei der Vorstellungsrunde der anwesenden Teilnehmer begann bereits ein intensiver Austausch hinsichtlich der vielfältigen Aktivitäten der einzelnen Baukultur-Initiativen. Dabei zeigte sich einmal mehr, dass sich immer wieder die gleichen Problemfelder auftun: Neben dem ständigen Ringen um ein auskömmliches Budget, mangelnder juristischer Beratung und optimierungsfähiger Medienkompetenz klagen nahezu alle Initiativen über fehlenden Nachwuchs, der sich ehrenamtlich engagiert und für ein `Mehr` an Baukultur vor Ort Sorge trägt.

In der Nachmittagspause hatte Frau Seemüller vom Referat für Öffentlichkeitsarbeit in Kooperation mit Brigitte Jupitz von den Baufrauen einen Spaziergang auf dem AEG-Gelände unter dem Motto "Vom Industriestadtteil zum Gewerbe- und Kunstquartier" organisiert – der Begleiter des Vereins `Geschichte für alle` zeigte dabei auch das leerstehende, denkmalgeschützte Quelle-Versandhaus von Ernst Neufert.

Im zweiten Teil des Nachmittags stellte Frau Seemüller das Management eines populären Baukultur - Formates der ByAK, nämlich der jährlichen Architektouren, dar, ehe Franz G. Schröck (architekturforum allgäu) vom Baukulturkonvent am 06.11.18 in Potsdam berichtete. Auf dieser alle zwei Jahre stattfindenden Veranstaltung gab es erstmalig ein bundesweites Treffen der deutschen Baukultur-Initiativen, derzeit etwa 200 an der Zahl. Bei den Impulsvorträgen dort war u. a. zu erfahren, dass im kommenden Jahr `Baukulturelle Leitlinien des Bundes` veröffentlicht werden und die anschließenden Baukultur-Werkstätten brachten eine Vielzahl neuer Erkenntnisse. Vor allem wurden etliche neue Kontakte geknüpft, so z. B. zum Baukultur-Beauftragten der Baden-Württembergischen Staatsregierung. Nachdem ein solches Amt in unserem Bundesland bisher noch nicht vorhanden ist, werden die Bayerischen Baukultur-Initiativen bis zu Ihrem nächsten Treffen, aller Voraussicht nach in Regensburg im September beim dortigen Architekturkreis, eine entsprechend formulierte Forderung an die Bayerische Staatsregierung verabschieden. Zum Abschluss des Treffens in Nürnberg gab Roland Bock von Architekturzu(ku)nft noch einen Kurzbericht aus der Vertreterversammlung, in die derzeit zwei Vertreter aus dem Baukultur-Netzwerk gewählt sind.

fs/10.02.19


Ein Blick in den Tagungsraum  des Kammerstandortes 'auf AEG', Foto: Alexandra Seemüller