Stadtteilzentrum "Im Oberösch"
Neu in Kempten

Datum
15.06.2012

Alt und Neu in Kempten


Ab Mitte der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurde „Im Oberösch“ in der damals noch selbstständigen, aus vielen kleinen Ortsteilen bestehenden, Gemeinde Sankt Mang nach einem städtebaulichen Wettbewerbserfolg durch Dr. Friedhelm Amslinger, München, das neue Zentrum der Gemeinde im Stil des klassisch-modernen Städtebaus geplant und in weiten Teilen umgesetzt.

In einem strengen orthogonalen Raster stehen 6 Punktwohnhäuser zusammen mit dreigeschossigen Zeilenbauten in einem großzügig parkartig durchgrünten Gelände, an der nördlichen Erschließungsstraße ist das Einkaufen in einer eingeschossigen Ladenpassage und die Verwaltung der als Bauherr fungierenden Wohnungsgenossenschaft BSG-Allgäu eG in einem Solitär angeordnet.

Das vorgesehene Kernstück des Quartiers, ein neues Rathaus, wurde nach der Eingemeindung Sankt Mangs in die Stadt Kempten1972 nicht realisiert, an seiner Stelle wurde in den Achtzigern ebenfalls durch Dr. Amslinger eine große Seniorenwohnanlage realisiert.

Ab 2008 wurde das 1993 auf drei Geschosse aufgestockte Bürogebäude und die etwas in die Jahre gekommene Ladenpassage unter Beibehaltung der Architektursprache der Sechziger Jahre behutsam modernisiert und aktuellen technischen Standards angepasst.

Im Rahmen des Projekts der Sozialen Stadt Sankt Mang wurde das gesamte Quartier mit Umfeld 2009 landschaftsplanerisch untersucht. Als Ergebnis konnte die Neugestaltung der Aussenanlagen „Im Oberösch“ und der vorgelagerten Erschließungsfläche mit Mitteln der Städtebauförderung realisiert werden. Der 2010/2011 neugestaltete Quartiersplatz präsentiert sich als Funktionsband zwischen den Gebäuden mit einer baumbestandenen Angerzone entlang der Ladenpassage. Klar definierte Freibereiche, vielfältige Nutzungs- und Aufenthaltszonen und eine differenzierte Massstäblichkeit prägen die Neugestaltung unter Berücksichtigung der Struktur des Gebäudebestands.

Als vorerst letzter Baustein konnte im Frühjahr 2012 an der platzabgewandten Ostseite der Ladenpassage der “ Treffpunkt Im Oberösch“ eingerichtet werden. Durch die Anordnung eines Atriums werden die Räume im Untergeschoß mit einem eigenem Zugang versorgt und einem geschütztem Freiraum versehen. Differenzierte Raumangebote für soziale, kulturelle und gemeinschaftsfördernde Projekte stehen Anbietern und Nutzern zur Verfügung und werden das Stadtteilzentrum „Im Oberösch“ weiter beleben.