baupreis kempten 2005

Ort
Kempten
Datum
28.01.2005

Mit dem Baupreis werden erstmalig vorbildliche Bauwerke und deren Bauherren im Altlandkreis und im Oberallgäu ausgezeichnet.


1. Warum gibt es den Baupreis Kempten 2005? „ Wir ehren das Alte und grüßen das Neue“ ist ein Leitspruch des architekturforums kempten. Um Neues begrüßen zu können, muss es da sein. Es muss geschaffen werden. Gebäude werden geplant und gebaut, Dörfer und Städte wachsen, verändern sich. Neue Bauten entstehen überall im Allgäu – allerdings nicht immer in der wünschenswerten baulichen und gestalterischen Qualität. Um die gebaute Umwelt zu erschaffen, die eine gute atmosphärische und emotionale Wirkung zeigt, bedarf es auch der Motivation der Beteiligten. Bauherren, Entscheidungsträger in Kommunen oder Ämtern wollten wir eine Motivation in Form eines Baupreises geben. 2. Wie entstand der Baupreis und wie wurde er realisiert? Die Auslobung eines solchen Preises war bereits seit Jahren unser Ziel. Dafür haben wir einen Arbeitskreis installiert, dessen intensive, über 1-jährige Arbeit im April 2005 zu einer Realisierung unseres Vorhabens geführt hat. Es ist leicht gesagt – wir loben einen Baupreis aus, allerdings nicht so leicht durchgeführt. Andere Baupreise existieren zwar, waren aber kein Vorbild für unser Vorhaben. Daher waren die Arbeitskreissitzungen echte Arbeitssitzungen, in denen Probleme gelöst, aber auch ständig neue Fragen aufgeworfen wurden. Angesichts der Kosten, die wir im Voraus nur grob planen konnten, war bald klar, dass wir Sponsoren brauchten, die unser Vorhaben finanziell kräftig unterstützten und auch von der Sache überzeugt waren. Diese fanden wir dann auch und hatten mit den Verantwortlichen der fördernden Unternehmen etliche Gespräche, in denen beide Seiten ihre Vorstellungen eines Baupreises einbrachten und bei unterschiedlichen Vorstellungen stets einen akzeptablen Weg fanden. Dass alle Sponsoren die Bereitschaft und sogar den Wunsch geäußert haben, das architekturforum kempten bei den künftigen Aktivitäten zu unterstützen, beweist ein hohes Zufriedenheitsniveau auf beiden Seiten. Die Jury sollte hochrangig besetzt werden, um einem regionalen Baupreis das nötige Gewicht zu verleihen. Die Preisrichter mussten einen architektonisch geschulten Blick haben, gleichzeitig aber unterschiedliche Interessengruppen repräsentieren. Mut wird belohnt und so haben alle der von uns auserkorenen Jurymitglieder sofort zugesagt, uns für die Jurysitzung einen Tag zur Verfügung zu stehen – ohne Vergütung wohlgemerkt. Unser Budget erlaubte uns lediglich einen Kostenersatz, den kein einziges Jurymitglied in Anspruch genommen hat. Das kann wirklich überzeugendes Engagement für Architektur genannt werden! Jurymitglieder waren Herr Wappner aus dem Büro allmann sattler wappner, München, einem der bekanntesten deutschen Architekturbüros, Frau Beltinger, die innovative, kompetente Stadtbaureferentin der Stadt Kempten, Frau Bachmair von der Augsburger Allgemeinen Zeitung und seit langem befasst mit Kultur und Architektur, Herr Heiss, der Leiter des Kunsthauses Kaufbeuren und Herr Architekt Diezinger aus Eichstätt, ein Schattner-Schüler.<br/>Das Architekturforum wurde durch mich vertreten.<br/>Herr Diezinger war als ständig anwesender Stellvertreter für Frau Bachmair eingeladen.Die Jurysitzung fand im Januar 2005 statt. Fast 80 Einreichungen waren eingegangen. Die Vorprüfung durch das Architekturforum hatte ergeben, dass alle Arbeiten termingerecht und dem vorgegebenen Format entsprechend abgegeben wurden. Unter dem Vorsitz von Herrn Wappner folgten einem Sichtungsrundgang ohne Wertung zwei Wertungsrundgänge, in dem preiswürdige und anzuerkennende Arbeiten einstimmig ausgewählt wurden. Der Jury oblag es, Preiskategorien festzulegen, die Anzahl der Preise und die Höhe der Preisgelder zu bestimmen. Aus den Einreichungen wurden 5 Preisträger und 6 anerkennungswürdige Bauten ausgewählt. Trotz der hohen Anzahl von privaten Wohngebäuden, die eingereicht wurden, finden sich in der Kategorie Preisträger neben einem Wohnhaus ein Umbau eines Wohn- und Geschäftshauses, ein Dachgeschossumbau, ein gut gestaltetes Firmengelände, das für die Öffentlichkeit zugänglich ist sowie eine Fertigungs- und Montagehalle. Die Verleihung des Baupreises fand am 01. April im Kornhaus Kempten statt. Herr Fernsehrichter Alexander Hold übernahm die Moderation, Kemptens Oberbürgermeister Herr Dr. Netzer vergab die Preise und Anerkennungen. Die Preisträger erhielten eine Kupferplakette, die am Wohngebäude anzubringen ist, eine Urkunde und den Scheck mit dem Preisgeld. Die Preisverleihung war eine stimmungsvolle Veranstaltung in ansprechenden Räumen, dem Kornhaus Kempten. Beleuchtung, Musik und Blumenschmuck, schafften eine ganz besondere Atmosphäre, die auch von den über 500 Anwesenden gewürdigt wurde. Das Medienecho war durchweg positiv. 3. Wie soll es weitergehen? Das Allgäu hat Platz für viele weitere gute Gebäude aller Art. Vielleicht ist der hier skizzierte Weg unseres Baupreises eine Hilfe auf dem Weg von Bauherren, Architekten, Verantwortlicher in Bauämtern, Bauausschüssen oder Gemeinderäten, eine qualitätsvolle Umwelt mit zu gestalten. Karin Weber Architekturforum Kempten

Preisträger:

Haus Garbarsky Bauherren: Tanja und Florian Garbarsky Ort: Sonnenhalde 23, Betzigau Architekten: Florian Garbarsky, Betzigau; Markus Hafner, Gärisried Beratung: Wilhelm Huber, Leiterberg Fertigstellung: 09.2004 Umbau Wohn- und Geschäftshaus F64 Bauherren: Felbinger, Klempp, Kähler, Lindermayr Ort: Füssener Straße 64, Kempten Architekten: F64 Architekten, Kempten Fertigstellung: 2003 Umbau Dachgeschoss Domnik Bauherren: Ingrid und Helmut Domnik Ort: Bodmanstraße 25, Kempten Architekten: Wilhelm und Maria Huber, Leiterberg Fertigstellung: 2004 Umgestaltung Firmengelände Dachser Bauherr: Dachser GmbH & Co. KG Ort: Memminger Straße 140, Kempten Architekten: Thomas Hörmann, Ines Kluge, Kempten Fertigstellung: 2005 Fertigungs- und Montagehalle Behr Bauherr: Behr GmbH Ort: Immenstädter Straße 36, Blaichach Architekten: becker architekten, Kempten; Entwurf mit Rainer Kliebhan, Sonthofen Fertigstellung: 08.2004

Prämierte Arbeiten:

Haus Maucher Bauherren: Christiane und Klaus Maucher Ort: Lena-Christ-Weg 13, Kempten Architekten: Maucher + Höss, Kempten Fertigstellung: 2003 Einfamilienhaus Hörmann Bauherren: Cordula und Alfons Hörmann Ort: Ried 7, Sulzberg Architekten: Walter Felder, Dornbirn; Michael Becker, Kempten; Rolf Ennulat, Hergensweiler Fertigstellung: 12.2000 Wohnhaus Schuh mit Atelier Bauherr: Mathias Schuh Ort: Unterschwarzenberg 49, Oy-Mittelberg Architekt: Thomas Pscherrer, München Fertigstellung: 2004 Seniorenzentrum St. Martin Bauherr: Sozial-Wirtschafts-Werk Landkreis Oberallgäu Ort: Immenstädter Straße 20, Waltenhofen Architekt: Dieter Heiler, Kempten Fertigstellung: 2002 Verwaltungsgebäude, Produktions- und Lagerhalle Flexofol Bauherr: Flexofol Verpackungen GmbH Ort: Daimlerstraße 33, Kempten Architekten: wagner architekten, Mauerstetten; laeverenz architekten, Grünwald Fertigstellung: 07.2004 Bergstation Hörnerbahn Bauherr: Hörnerbahn GmbH Ort: Bolsterlang Architekten: Klaus Noichl und Angelika Blüml, Oberstdorf Fertigstellung: 12.2001


Wohnhaus Gabarsky

Umbau Wohn- und Geschäftshaus F64

Umbau Dachgeschoß Domnik

Umgestaltung Firmengelände Dachser

Fertigungs- und Montagehalle Behr



Wohnhaus Schuh mit Atelier

Seniorenzentrum St. Martin

Verwaltungsgebäude, Produktions- und Lagerhalle Flexofol

Bergstation Hörnerbahn