Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Sehr geehrte Damen und Herren des Memminger Stadtrates,
vor wenigen Tagen haben wir Ihnen ein druckfrisches Exemplar des Baukulturberichts 2018/19 mit dem Titel `Erbe – Bestand – Zukunft` postalisch zugesendet. Zu den Kernbotschaften darin zählt ganz zu Beginn der Broschüre die Handlungsempfehlung `Materielle und immaterielle Werte sichern! : (…) Der Gesellschaft kommt dabei die Rolle des Verwalters (…) für die nächste Generation zu. Diese Verantwortung ist als gemeinschaftliche Aufgabe von Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Bürgerschaft wahrzunehmen.`
Wenn die Stadt Memmingen diese Handlungsempfehlung ernst nimmt, müsste sie alles daran setzen, den auch in der Bevölkerung liebgewonnenen eisernen Fußgängersteg in Bahnhofsnähe aus dem Jahre 1889 zu erhalten und nicht wie aus der Memminger Zeitung zu vernehmen war, zu beseitigen. Nach Ansicht des architekturforum allgäu handelt es sich bei dieser genieteten Tragwerkskonstruktion um einen besonderen Zeitzeugen, der für kommende Generationen unbedingt bewahrt werden sollte. Auch in Kempten gibt es eine ähnliche Konstruktion aus dem gleichen Jahr über die Iller, die im Zuge des Baus des Iller-Wasserkraftwerks an der Keselstraße im Jahr 2011 saniert wurde und damit weiterhin einen wesentlichen Bestandteil des dortigen hochkarätigen Brückenensembles bildet. Wie Sie aus beiliegendem Artikel der FAZ vom 08.12.18 unter der Überschrift `Mut zur Brücke` entnehmen können, sind `genietete Stahlbrücken sind noch lange kein altes Eisen. Sie lassen sich mit etwas Aufwand erhalten. So werden manche auch zum Besuchermagneten.`
Wir bitten Sie als `Verein zur Förderung der Baukultur in der Region` hiermit, alles in Ihrem Einflussbereich Mögliche zu tun, um einen langfristigen Erhalt der der Memminger Fußgängerbrücke zu gewährleisten. Herzlichen Dank dafür!
Mit freundlichen Grüßen
Vorstand und Geschäftsführung des architekturforum allgäu e. V.